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Die aus der Kälte kamText: Thomas Ruhl, Antje de Vries, Hartwig Retzlaff
Gestern war der letzte Tag, an dem die Sonne schien. Zumindest hier in der nord-norwegischen Finnmark und für die kommenden dunklen Monate des nordischen Winters. Eine Lichtstimmung wie kurz vor Sonnenaufgang hätte sie uns gebracht, wären da nicht die grauen schneeschwangeren Wolken gewesen, die alles in Dunkelheit tauchten. Wir sind in dem kleinen Fischerort Bugøynes, nahe der russischen Grenze, um uns den Fang der Königskrabben anzusehen, die seit kurzem die Gourmetrestaurants erobern. Auch hier nach Norwegen sind sie erst vor wenigen Jahren eingewandert. Doch dazu später mehr. Angereist sind wir in der Nacht zuvor. Und jeder, der schon einmal in der Finnmark war, kennt das: Keine Chance auf eine Direktverbindung. Statt dessen Hopping von Flughäfchen zu Flughäfchen. Das letzte Stück fliegen wir mit einer der kleinen Propellermaschinen der Airline Wideroe, die wie Busse all die kleinen Orte vor dem eisigen Nordmeer abfliegen. Tromsoe, Hammerfest, Honningsvag, Mehamn, Berlevay, Vadsoe und der letzte 10-Minuten-Sprung über den Varangerfjord nach Kirkenes. Hier werden wir von Karin Olsen eine halbe Stunde nach Mitternacht abgeholt. Karin arbeitet beim Norwegian Seafood Export Council, kurz Norge, und ist unter anderem auch für die Königskrabben zuständig. Sie wird uns auf unserer Reise begleiten. Die sympathische blonde, blauäugige Norwegerin erweist sich als perfekter Tour Guide. Sicher bringt sie uns bei minus 15 Grad über schneebedeckte Straßen in das zwei Stunden entfernte Bugøynes. Schon wenig später – morgens um fünf Uhr – müssen wir auf dem Schiff sein. (...)
Lesen Sie mehr über King Crab in Port Culinaire No. Eight.
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